Flüsse in der Wüste
Obwohl der Niederschlag im Negevhochland äußerst spärlich fällt, kann es dennoch
Sturzfluten geben. Sie kommen dann vor, wenn der Regen mit sehr hoher Intensität auf Felsen und verkrustete Böden fällt und dann abfließt. Durch die Schwerkraft gelangt diesesWasser von Steilhängen in Wadis hinein, die rasant strömende Flüsse bilden, die derart stark sind, daß sie alles auf ihren Wegen mitreißen.

In alten Zivilisationen haben die Menschen in den weichen Felsteilen Wasservorratsspeicher in Form von Zisternen angelegt und mit Kanälen zur “Ernte” von Regenwasser verbunden. Zahlreiche Ein_Avdat_Flood_1-600x800dieser Zisternen sind heute noch intakt.
Wenn ein kurzer Regenfall aufhört und die Flußläufe wieder trocknen, hat der Boden große Mengen an Wasser gespeichert. Die Luft riecht nach jedem Regensturzflut unglaublich frisch und ist mit Düften von aufkeimenden Kräutern und Blumen erfüllt. Es ist die Zeit, wenn die Organismen durch ihre Entwicklungszyklen hasten, bevor die brennende Sonne den Wüstenboden während des langen und regenlosen Sommers austrocknet. Zeichen von hydrologischen Phänomenen können ganzjährlich beobachtet werden, besonders wenn Besucher langsamere Arten des Reisens wählen, wie Wandern oder Pferdereiten. Die Chance, Regenfluten zu erleben ist sehr niedrig, aber es ist dennoch ratsam während der Wintermonate einen erfahrenen Madrich (Tourenführer) heran zu ziehen, damit vermieden wird, daß man möglicherweise in eine lebensgefährliche Sturzflut hinein gerät.

Auf meinen Touren gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die einzigartigen
ökohydrologischen Charakteristiken der Negev zu erkunden.