Antike Städte und Bauernhöfe.
Die Negevwüste ist das Gebiet mit der höchsten Dichte an archäologischen Funden auf der Erde. Es wurde während der vergangenen Jahrtausenden von einer Vielzahl an Völkern verschiedener Herkunft durchzogen und bewohnt. Spuren in Form von Felszeichnungen, Tempeln, Kirchen, Synagogen, Moscheen, Höhlen, Siedlungen und Städten sind stille Zeugen dieser Bewohner. Mit braun-schwarzem Wüstenlack überzogende weiße Steine wurden von Pilgern dazu benutzt, ihre Wege, ihren Glauben und ihre visuellen Eindrücke während ihrer Reisen durch den Negev zu dokumentieren. Ägypter erfanden das Handwerk der Kupferverhüttung in der südlichen Arava und machten sich das einzigartige Windsystems des Rifttals zu Nutze. Israeliten hinterließen zahlreiche archäologische Stätten auf ihrer 40 Jahre dauernden Wanderung durch den Negev. Sie bauten kleine Siedlungen und verbesserten landwirtschaftliche Anbaumethoden, die im neolithischen Zeitalter des Mittleren Ostens entstanden. Ihre Hinterlassenschaften sind visuelle Zeugen der Bibel.
Nomadenstämme bewohnten den Negev, züchteten Kamele, Pferde, Esel, Schafe und Ziegen, bestellten Terrassen aus der nabatäischen Zeit und betrieben eine Weidewirtschaft, die sich an den Beschränkungen der Wüste orientierte.
Ein Volk jedoch übertraf alle anderen Stämme. Es wurde sehr wohlhabend und verbesserte landwirtschaftliche Anbaupraktiken, die an heutigen Maßstäben gemessen, erstaunlich hoch waren. Es hinterließ eine Vielzahl von terrassierten Anbauflächen, die heute teilweise noch intakt sind und immer noch nach den damals entwickelten hydrologischen Grundsätzen funktionieren. Die Nabatäer, wie dieses Volk genannt wurde, assimilierten die aramäische Schrift und Sprache, die aus dem ehemaligen edomitischen Königreich stammten. Das ist der Grund weshalb der einzigste Textfund, die Nizzana Papyri, aus der frühen nabatäischen Periode in Aramäisch verfasst wurde. Sie wurden reiche Handelsleute, bauten Städte in der
Wüste, entwickelten Transportrouten mit geheimen Wasserstellen, und benutzten
Kamelkaravanen zum Transport von Seide, Elfenbein und Kräutern, die einen so teuer wie die heutigen Parfüme, Heilmittel und Kosmetikware waren.

 

Als Folge der Eroberung des Hafens von Gaza durch den hasmonitischen König Alexander Jannaeus wurden die Nabatäer dann Verbündete der Hasmonäer gegen die Seleuzidischen Monarchen. Das Nabatäische Königreich blühte im 2. Jahrhundert nach Christus weiter als Teil des Römischen Reiches. Später, während des 4. Jahrhunderts, wurden die Nabatäer Christen und fingen an, Griechisch
statt Aramäisch zu schreiben. Nach der Eroberung ihres Landes von arabischen Stämmen, die zum Teil als Vasallen der Byzantiner dienten, wurden sie Bauern.
Während der Geschichte der Nabatäer wurde eine Großzahl von Tempeln und Kirchen gebaut , die sich in antiken Stätten der Negev und im angrenzenden Jordanien befinden. Verschiedene Touroptionen sind möglich, um die reiche Geschichte der antiken Völker des Negevs zu entdecken.